Sich klein machen, um zu überleben, diese Strategie verfolgen viele Pflanzen. Dieser Zwerg ist samt Blüte gerade mal fünf Zentimeter hoch. Seinem Namen auf die Schliche zu kommen war gar nicht so einfach, denn in den gängigen Kosmos-Pflanzenführern findet er sich nicht. Kein Wunder, denn er ist ein Neuzugang aus den 1970er Jahren, der vermutlich von Baumschulen und Gärtnereien eingeschleppt wurde.
Herr Rettich lässt grüßen
Das zarte Pflänzchen hat viele Namen. Am schönsten finde ich Gartenschaumkraut, andere sind Einfaches oder Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta). Die Engländer sind phantasievoller. Sie nennen es liebevoll „lamb’s cress“ (Lämmerkresse) oder „hairy bittecress,“ haarige Bitterkresse. Man kann die Pflanze nämlich essen. Wie Kohl, Kapuzinerkresse oder Rettich enthält sie gesunde Senföle und schmeckt ein wenig bitter. Und Vitamin-C liefert sie auch.
Lieblingsunkraut
Ich weiß nicht warum, aber Pflanzen wie diese wecken meinen Beschützerinnen-Instinkt. Ich mag sie nicht ausreißen, auch wenn manche Gartenfreunde behaupten, das Gartenschaumkraut würde sich entsetzlich schnell ausbreiten. Meine Erfahrung ist das nicht. Es ist ja nur einjährig, zudem frostempfindlich und keimt ohnehin nur an Stellen, wo andere Pflanzen ihm wenig Konkurrenz machen.