Es ist ein letztes Feuerwerk, bevor der Winter kommt – die Rotfärbung der Blätter. Die Tage werden kürzer, die Möglichkeit der Bäume in ihren Blättern mit Hilfe von Sonnenlicht Photosynthese zu betreiben nimmt ab. Deshalb bauen sie den dafür notwendigen grünen Farbstoff, das Chlorophyll ab. Nun kommen die anderen Blattfarben zum Vorschein, viel Gelb und manchmal auch Rot. Gelb und rot leuchtet der Essigbaum (Rhus typhina, Foto oben und unten). Er stammt aus dem Nordosten der USA und seine säurehaltigen Früchte wurden früher dem Essig zugesetzt, um ihn saurer zu machen. Daher der Name.
Der Wilde Wein (Parthenocissus quinquefolia), auch Selbstkletternde Jungfernrebe genannt, kann sich 20 bis 30 Meter an Wänden und Bäumen in die Höhe ranken. Im Herbst bildet er Kaskaden aus leuchtend roten Blättern.
Nicht ganz so kraftvoll Rot werden die Blätter der Eberesche (Sorbus aucuparia), eines heimischen Baumes. Die orangefarbene Früchte sind für Vögel ein Leckerbissen, weshalb die Eberesche auch Vogelbeerbaum heißt. Seine Blätter färben sich eher gelb, mit ein paar roten dazwischen.
Sogar bei Brombeeren (Rubus fruticosus) sieht man zuweilen dunkelrote Blätter. Da die Pflanzen eigentlich wintergrün sind sticht das dunkle Rot ihrer Blätter besonders kräftig hervor. Mehr als 2000 Brombeer-Arten gibt es in Europa – mit wehrhaften spitzen Stacheln bei den Wildarten und stachellosen Züchtungen, was die Ernte weniger Verletzungsgefahr bedeutet
Diese Brombeeren haben es trotz des heißen Sommers nicht geschafft, ihre Früchte bis Mitte Oktober schwarz zu färben. Die Vögel werden sie trotzdem irgendwann fressen.