Mit den blühenden Zwiebelpflanzen ist es um diese Jahreszeit eigentlich vorbei. Bis auf eine: den Milchstern (Ornithogalum umbellatum) oder Stern von Bethlehem genannt. Der Milchstern ist giftig, besonders giftig sind seine Zwiebeln gerade jetzt während der Blütezeit. Deshalb heißt er in einigen Regionen auch Gärntertod.
Ameisenfutter
In meinem Garten wuchs er schon immer, obwohl er eigentlich lehmige Böden bevorzugt, die er hier nicht findet. Vielleicht entdecke ich deshalb nur einzelne Exemplare und die auch noch an überraschenden Stellen. Vermutlich haben Ameisen die Samen dorthin verschleppt. Wie fast alle Frühblüher tragen die Milchstern-Samen einen Ölkörper, den Ameisen lecker finden und in ihren Bau transportieren. Ist der Ölkörper, das Elaiosom, abgeknabbert wird der Samen entsorgt und kann an neuer Stelle im Garten keimen.
Sonnenanbeter
Der Milchstern stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist also ein Zugereister. Man kann ihn im Garten leicht übersehen, denn er öffnet seine Blüten nur, wenn die Sonne scheint. Wenn es hingegen regnet, entdeckt man die Blüten nur mit Mühe, denn geschlossen sind sie grün, ebenso wie die Knospen auf dem Foto. Ist der Milchstern verblüht, zieht sich die Pflanze schnell in die Zwiebel zurück. Die wiederum kann man bei der Gartenarbeit leicht übersehen, weil sie sehr klein ist. Ich markiere die Milchstern-Standorte deshalb neuerdings mit Stöckchen. Damit sie in meinem Garten nicht noch seltener werden.