Blumen laden ein zum Schauen, zum Verweilen. Ihr Anblick entspannt und schenkt glückliche Momente, auch an trostlosen Tagen, wenn der Himmel grau ist und der Juni-Wind kalt von Norden weht. Das kleine Wiesenstück vor meiner Haustür hat sich nahezu von allein angesiedelt. Erst war der sehr sandige Boden da, auf dem nicht recht was wuchs, außer spiddeligen Gräsern, sehr klein und zart, manche nach Waldmeister duftend, wenn ich die Fläche mähte.
Nach und nach siedelten sich Wiesen-Margariten (Leucanthemum vulgare) an. Sie kamen vom Nachbargrundstück und blühen ab Mitte Mai. Ich habe die Samen reifen lassen und immer wieder auf dem Rasenstück verteilt. Der blau leuchtende Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) ist von einem meiner Gartenbeet eingewandert. Er fühlt sich zwischen den Gräsen so wohl, wie in seiner Heimat, den wilden Wiesen.
Dazwischen leuchtet gelb das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata), dessen gelbe Korbblüten an die des Löwenzahns erinnern. Das Ferkelkraut blüht jedoch erst im Juni und die Blüten schweben an dünnen haarigen Stängeln über den Gräsern.
Die mit Fallschirmen bestückten Samen des Gewöhnlichen Ferkelkrauts sind von wer weiß woher in meinen Garten gereist. Mähen muss ich das Stück Rasen weder im Mai noch im Juni. Die kleine Wiese schenkt Schönheit, die Zeit spart. Wo gibt es das sonst?