Der Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus) auf Cover hat etwas begriffen. Vergangenes Jahr tauchte er zum ersten Mal im Garten auf. Das ist kein Zufall. In vielen Städten ist die Artenvielfalt mittlerweile größer als auf dem Land. Denn aus der Agrarlandschaft sind die blumenreichen Wiesen und bunten Wegraine verschwunden, sind Äcker mit Kamille, Mohn und Kornblume Raritäten, ebenso wie Kiebitz und Kuckuck, Laubfrosch und Unke.
Mit Chemie gegen Vielfalt
Mancherorts beträgt der Rückgang der Insekten mehr als 80 Prozent. Die Vielfalt unserer Natur, in Jahrtausenden entstanden, droht zu erlöschen. Die intensive Landwirtschaft in benötigte dazu wenige Jahrzehnte: Auf den Äckern dominieren Winterweizen, Mais und Raps, auf den Wiesen schnell wachsende Futtergräser, und wo die Natur nicht so will, wie der Mensch es sich vorstellt, hilft die Chemie. Deren Auswirkungen erfassen auch die letzten Rückzugsräume der Tier- und Pflanzenwelt.
Kampf gegen das Artensterben
Etwas mehr als 50 Prozent der Fläche Deutschland werden landwirtschaftlich genutzt. Wer dem Artensterben Einhalt gebieten will, muss bei der Landwirtschaft beginnen. Dem Faulbaum-Bläuling reichten nur 50 Quadratmeter neu angelegte artenreiche Wiese, um ihn wieder anzulocken. Nachzulesen in meinem Buch: Das Ende der Natur, Die Landwirtschaft und das Stille Sterben vor unserer Haustür, das am 9. August im Ch. Links Verlag erscheint.