Warme Winter, kalte Winter, trockne Winter, nasse Winter – der Berg-Flockenblume (Cyanus montanus oder Centaurea montana L.) ist das egal. Im Mai öffnet sie zuverlässig ihre himmelblauen Blüten. Bienen und Hummeln finden sie unwiderstehlich. Mir geht es ebenso, wenn auch aus anderen Gründen. Ich liebe das Kornblumenblau der Randblüten, die für die Nektarsucherinnen uninteressant sind. Die stürzen sich in die rötlich schimmernde Mitte der Blüte, wo sich der Nektar verbirgt.
An den Knospen beobachte ich immer wieder Ameisen, die emsig darauf herumkrabbeln, denn auch dort gibt es Nektar zu naschen. Für die Pflanze ist das ein Deal. Ameisen können ziemlich aggressiv sein, wenn sie „ihre“ Pflanze gegen Fressfeinde verteidigen. Vielleicht erleichtert das Knabbern an der Knospe der Berg-Flockenblume aber auch, ihre dreieckigen, mit Sägezähnen bewehrten, Hüllblätter zu öffnen.
Die Berg-Flockenblume mag es gern sonnig. Deshalb gehören auch unsere Hausbienen zu ihren eifrigen Besucherinnen. Die mögen es bekanntermaßen auch lieber ein bisschen wärmer. Da geht es ihnen wie uns Menschen.