Seine Blüte habe ich verpasst. Der Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) hat sich zum Keimen eine versteckte Stelle im Garten ausgesucht. Entdeckt habe ich die Pflanze erst, als sie schon ausgeblüht hatte. Typisch sind die spitz zulaufenden Samenkapseln, die so lang werden wie ein kleiner Finger.
Sie sind mindestens doppelt so groß wie die des Löwenzahns und auch die Samen sind viel größer. Fliegen können sie trotzdem, denn die Pappus-Haare der kleinen Fallschirme ähneln Federn und sind dicht miteinander verwoben. Sie können sich auch an die Felle von Tieren heften oder mit dem Regenwasser davonschwimmen und so die Samen verbreiten.
Die heimische Wiesenpflanze ist zweijährig und hat eine lange Pfahlwurzel. Sie kommt also auch mit Trockenheit gut klar. Wenn ich irgendwo in der Stadt riefe Samen entdecke, nehme ich sie mit und säe sie in meinem Garten aus. Bislang haben sie nie dort gekeimt, wo ich die Samen hingeworfen habe. Der Wiesen-Bocksbart ist ein wunderschöner aber auch ein eigensinniger Geselle.