Disteln kommen so waffenstarrend daher, als würden sie jederzeit einen Angreifer mit gefräßigem Maul erwarten. Ganz besonders gilt das für ihre Knospen der Kugeldistel (z.B. Echinops banaticus). Die sind so wehrhaft, dass man sie ohne Handschuhe nicht berühren möchte (Foto oben). Ein paar Tage später bietet sich peu á peu ein anderes Bild.

Die Blüten öffnen sich von oben nach unten.

Für Insekten bieten meine blühenden Kugeldisteln Labsal ohne Ende. Die Pflanzen stammen ursprünglich vom Balkan, sollten also mit unseren trockner und heißer werdenden Sommern gut klar kommen.

Die Blüten enthalten reichlich Nektar und Pollen.

Schnecken verschmähen die stacheligen Blätter und Blüten. Egal wie viele fiese Schleimer auf der Suche nach Nahrung durch den Garten schleichen, die Kugeldistel ist gut gegen Angriffe gerüstet. Diese Pflanze kompensiert übrigens etwa 684 kg CO2 pro Jahr, schreibt die Baumschule von Ehren. Ein Mensch in Deutschland erzeugt durchschnittlich 30 Kilo CO2 pro Tag. Bei meiner CO2-Bilanz ist die Kugeldistel also nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wie sagt man so schön: Kleinvieh macht auch Mist

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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