Immer wieder Regen und mehr als 25 Grad – meine Wilde Möhre (Daucus carota) scheint das zu mögen. Ich bin fast 1,70 Groß und trotzdem überragen mich einige Blüten. Es ist spannend, mit anzusehen, wie sie sich öffnen. Erst sind sie Nester. Der schwarze Anthocyanpunkt in der Mitte der Blüte, der aussieht wie ein Insekt, ist schon gut zu erkennen.
Dann werde die Nester flacher, breiten sich aus, bis sie die Form eines umgedrehten Tellers angenommen haben.
In diesem Jahr sitzen die Blüten voller Speckkäfer. Sie laben sich an dem Pollen. Ich fürchte, es handelt sich um Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci). Ein hübscher Name. Ein anderer wäre Museumskäfer. Seine Larven fressen auch Teppiche, Pullover, Ledersachen und zuweilen ganze Museumsbestände, wenn sie nicht rechtzeitig bemerkt werden. Ich habe nichts gegen die Käfer und ihren Nachwuchs – so lange sie Pollen fressen und ihre Eier in verlassenen Vogelnestern ablegen, wo die Larven sich an den Federn laben.