Der Winter kann kommen. Meine weiße Dipladenia weiß es noch nicht, sie wächst munter weiter. Aber am Wochenende sollen die Temperaturen ins Minus gehen. Es könnte sogar schneien. Deshalb hatte ich heute nochmal einen großen Aufräum-Tag im Garten. So eine Arbeit ersetzt einige Stunden im Fitness-Studio. Schwere Blumenübertöpfe müssen trocken verstaut werden, damit sie nicht erfrieren.
Unser Bergahorn (Acer pseudoplatanus) hat sein letztes Laub abgeworfen, das zusammengeharkt werden musste. Ich kann nicht verstehen, wieso man einen Laub-Bläser benutzt. Der beschallt die ganze Nachbarschaft und übertönt das herrliche Rascheln der trocknen Blätter.
Das Laub ist ein kostbares Gut, denn im Winter dient es dazu, meine Stauden vor dem Frost zu schützen. Wie eine warme Decke packe ich es mehrere Zentimeter dick auf die Beete. Im Frühjahr ist davon nichts mehr da, denn alle möglichen Kleinstlebewesen haben es zu Humus und neuen Nährstoffen verarbeitet. Einfach hinkippen und fertig ist der pflanzliche Wintermantel.
Eine der wichtigsten Arbeiten, die ich gerne vergesse, ist das Leeren der Regentonnen. Wasser dehnt sich beim Gefrieren aus. Kommt der Frost früh und bleibt, geht die Regentonne kaputt und muss ersetzt werden. Geld das ich lieber für etwas anderes ausgebe: Zum Beispiel im Frühjahr für neue Pflanzen.
Eine schreckliche Schlepperei sind die vielen Pflanzen, die im Winter nicht draußen bleiben dürfen und von Jahr zu Jahr größer werden, wie die große Aloe rechts im Bild. Sie ist ein Mitbringsel aus einem Urlaub in Korsika. Sie auf den Kompost zu werfen bringe ich nichts übers Herz, denn ich weiß dass sie im nächsten Frühjahr blühen wird. Sie kommt in den Wintergarten wie die Dipladenia. Der Wintergarten ist nicht geheizt, aber die weiße Hybride soll Kälte bis null Grad vertragen. Hauptsache, sie bekommt genug Licht und nicht zu viel Wasser. Sie soll ihre Chance bekommen. Allerdings werde ich sie vorher kräftig zurückschneiden.