So tun als ob. Wer kennt das nicht von sich selbst oder Freunden? In der Insektenwelt gehört diese Strategie zum Überleben. Mimikry heißt sie und bedeutet: Man gibt sich den Anschein, wild und gefährlich zu sein. Wie das Insekt auf dem Foto oben.

Braunäugige Schöne

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine Wespe. Aber dafür ist es zu rundlich und die Augen sind braun, nicht schwarz wie bei einer Wespe. Also eine Hornisse? Die hat braune Augen und ihr Gelb ist bräunlich, wie bei dem Insekt auf dem Foto. Die Hornisse hat jedoch zwei Antennen oder Fühler am Kopf. Die hat dieses Tier nicht, bei dem es sich sich um eine harmlose Schwebfliege handelt.

Müllabfuhr im Wespennest

Sie ahmt im Aussehen eine Hornisse nach und heißt deshalb Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria). Auch sie gehört inzwischen zu den seltenen Gartenbesuchern. Ihre Larven ernähren sich von den Abfällen in Wespen-, Hornissen-, oder Hummelnestern, sind also so etwas wie deren Müllabfuhr. Wenn es jedoch immer weniger Hummeln, Hornissen und Wespen gibt, verschwindet auch diese größte Schwebfliege aus unseren Gärten.

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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