Schon wieder Blau! In diesen Tagen ist sind es die Berg-Flockenblumen (Centaurea Montana), die ihre Knospen öffnen. Geschlossen sind sie mit ihren fransigen schwarz bewimperten Hüllblättern ein Hingucker, auch wenn wir sie aus der luftigen Höhe unseres Blickes leicht übersehen.
Als erstes wagen sich die die tiefblauen Randblüten hervor. Sie sind steril. Wer genau hinschaut, kann auf den Knospen Ameisen entdecken. Auf dem Foto oben krabbelt eine gerade an dem pelzigen Stil nach unten. Auf dem nächsten Foto sitzt eine rechts an den Hüllblättern.
Auch während die Randblüten des Korbblütlers sich öffnen, werden die Knospen weiter von Ameisen besucht.
Wenn sich die ins Pink changierende Röhrenblüten in der Mitte des Körbchens öffnen, ist die Blüte bereit zur Befruchtung. Jetzt ist der Tisch auch für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gedeckt.
Und die Ameisen? Was sie an den Knospen suchen, habe ich in der Wiener Entomologischen Zeitung aus dem Jahr 1907 gefunden. Der Beitrag von Alfred Hetschko heißt „Ameisenbesuch bei Centaurea montana L.“. Die Knospen scheiden Nektartröpfchen aus, auf die die Ameisen scharf sind. „Am zahlreichsten ist der Ameisenbesuch in den Morgenstunden oder bei trübem Wetter“, so die Beobachtung des Insektenforschers. Manche Knospen hatten sogar eine ständige „Ameisen-Wache“, die den gedeckten Tisch verteidigte.
Das Buffet ist auch nach der Blüte nicht geschlossen. Ich habe eine Maus dabei beobachtet, wie sie dicken nahrhaften Samen aus der reifen Samenkapsel stahl, auf die auch ich ein Auge geworfen hatte. Bevor ich die Samen aussäen konnte, hatte die Maus sie verspeist.