Gestern noch Frühling, heute tiefster Winter mit 15 Zentimeter Schnee. Wir haben zwar erst den 31. März, aber der liefert uns einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann. „April, April, der weiß nicht was er will“, heißt es in einem Kindergedicht. Und dann schneit er auch noch in den „Blütenbaum“, „In all den Frühlingswiegentraum“, z.B. die Kamelie (Camellia japonica) (oben). Zur Blütezeit mag sie keinen Frost. Wieder sitzt sie voller Knospen und wieder ist sie zu früh dran. Jammerschade! Wir müssen sie einpacken, aber das ist gar nicht so einfach, denn mittlerweile ist sie mehr als mannshoch.
Die Forsythie ist besser dran. Sie hat eine weiße Haube aus Schnee bekommen, aber das stört sie nicht weiter. In Hamburg gibt es seit 1945 den Forsythien-Kalender. Ihre Blüte zeigt den Erstfrühling an.
Die Blutpflaume (Prunus cerasifera ‚Nigra‘) stand vor zwei Tagen noch in ihrem rosafarbenen Hochzeitskleid.
Heute hat sich unfreiwillig ein weißes Mäntelchen zugelegt.
Die kleinen Narzissen können kaum noch unter dem Schnee hervorschauen. Sie werden es überleben. Schnee ist, vergleichen mit Frost, für sie wie eine warme Decke.
Vor zwei Tagen noch hat der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) meine Beete in Altrosa getaucht und war vom tiefen Gebrumm der Hummeln erfüllt. Sie lieben den Hohlen Lerchensporn, denn er liefert den schweren Brummern im Frühling ordentlich „Treibstoff“ zum Überleben.
Nun hat er sich eine kleine weiße Höhle gebaut, in der er weiter blüht. Seine Farbe hat sich verändert. Er sieht aus als ob er friert.
Die Scilla Siberica steckt ihr blaues Köpfchen durch den Schnee. Drum herum beginnt es schon zu tauen. Ich habe den Verdacht, dass auch sie zu den „warmblütigen“ Pflanzen gehört, die für ihr eigenes Kleinklima sorgen können.