Die meisten Blüten sind weiß oder gelb. Die Herstellung der Farbe macht den Pflanzen am wenigsten Mühe und die Farbe ist weithin sichtbar. „Gelb kann sehr dominant sein“, sagt der Gartengestalter Piet Oudlof. „und für das Auge nicht so angenehm“. Ich finde das nicht. Gelb ist im Garten eine tolle Sommerfarbe und selbst wenn es grau ist, bringt sie die Sonne in den Garten. Die Blüte oben gehört zur Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). Im Spätwinter habe ich einige abgeschnittene Köpfe aus meiner Gemüsekiste eingepflanzt. Eine hat es geschafft zu blühen.
Der Schwarzwurzel-Blüte ist der des Wiesen-Bocksbarts (Tragopogon pratensis) sehr ähnlich. Die zweijährige Wildblume ist in meinem Garten inzwischen dabei, Samen zu bilden.
Zu meinen liebsten gelben Blumen gehört die Färber-Kamille (Anthemis tinctoria). Sie wird etwa 60 Zentimeter hoch, wächst buschig, mag gern steinige Böden und viel Sonne. Wenn der Winter nicht zu kalt oder zu nass ist, überlebt sie, aber sie sät sich auch von allein wieder aus.
Die Blüten der Färberkamille sind ideal, um Wildbienen zu beobachten. Die fast schwarze Biene und die knallgelbe Blüte bilden einen tollen Kontrast.
Eine dekorative Wildpflanze ist die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum). Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette, im zweiten Jahr wächst daraus der Blütenstand. Den Namen verdankt sie dem dunklen Auge in der Mitte der Blüte und den violetten Staubgefäßen. Wie jede heimische Wildpflanze unterstützt sie die Vielfalt der heimischen Insekten-Fauna und kann sich gut gegen andere Pflanzen durchsetzen, die um sie herum wachsen.
Eine Neuentdeckung, die ich noch nicht in meinem Garten habe, ist der Echte Wundklee (Anthyllis vulneraria). Zum ersten Mal bewusst habe ich ihn auf Helgoland gesehen und festgestellt: Er blüht auch auf einer Brache in meiner Nachbarschaft. Ein klarer Fall für Gen-Shopping!