An ihrer Blüte lassen sich Pflanzen am einfachsten erkennen. Aber bis dahin dauert es noch ein Weilchen. Also muss man wissen, ob die Blätter, die sich im Staudenbeet zeigen, Zierpflanzen sind oder Unkraut – oder Unkräuter, die zu Zierpflanzen avanciert sind, wie die Acker-Feuerlilie (Lilium bulbiferum, oben), die im Juni/Juli leuchtend Orange blüht und eigentlich eine Wildpflanze ist.
Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) stammt aus Nordamerika, wurde Anfang des 17. Jahrhunderts als Gartenpflanze eingeführt und hat sich von dort längst in der Landschaft verbreitet. Sie ist zweijährig.
Im zweiten Jahr bildet sie eine eindrucksvolle Rosette, aus der sich der bis zu 1,80 hohe Stängel mit den bei Insekten begehrten gelben Blüten empor reckt.
Der Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine heimische Wild- und Arzneipflanze, die einen festen Platz im Hausgarten hat. Seine Blätter sind im Gensatz zu denen der Nachtkerze rau und kratzig.
Auch der Fingerhut ist zweijährig. Auch er bildet im zweiten Jahr eine Rosette, aus der der Blütenstängel mit den typischen rosa, selten weißen, „Fingerhüten“ wachsen wird.
Die langen schmalen behaarten Blätter gehören dem Gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare). Wer genau hinschaut sieht, dass es sich um zwei Pflanzen handelt.
Auch der Natternkopf ist ein Wildpflanze, zweijährig und bereitet sich gerade auf seine Blüte vor, erkennbar an den kräftigen Rosetten.
Die Schleifenblume (Iberis umbellata) ist schon mehr als 20 Zentimeter hoch. Die Zierpflanze muss immer wieder ausgesät werden. Diese ist vom Vorjahr und blüht deshalb früher und größer als die in diesem Jahr ausgesäten. Die Blütenansätze am Stängel kann man schon erkennen.
Die Schleifenblumen werden von all den hier vorgestellten Pflanzen als erste in meinem Garten blühen.