Seine Blüte sieht aus wie das Maul einer Schlange oder der Kopf einer Schildkröte. Daher der Name: Schiefe Schildblume, Schlangenkopf oder eben Miesmäulchen, botanisch Chelone obliqua. Eine Züchtung nennt sich „Pink Turtle“, rosa Schildkröte. Seit dem 18. Jahrhundert wächstdie winterharte Staude in unseren Gärten, ist dort aber eher selten. Sie stammt aus dem Osten der USA, wo sie in feuchten Wäldern heimisch ist. Im Garten mögen Miesmäulchen es gern halbschattig und feucht. Dann werden sie einen Meter hoch und bilden dichte Horste.
Blüten wie Pyramiden
Die pyramidenartig aufgebauten pinkfarbenen Blüten zeigen sich erst ab August bis weit in den September hinein. Meine Miesmäulchen stehen zu trocken, wie ich bei der Recherche für diesen Blog-Beitrag gelernt habe. Sie werden deshalb nur 40 Zentimeter hoch und haben wenige Blüten. Ich werde meine Miesmäulchen an den Teich setzen, wo sie feuchteren Boden haben, damit sie zeigen können, was sie drauf haben, nämlich bis weit in den Herbst hinein ein reiches Blühangebot für nekar-hungrige Insekten bieten.
Ein Garten für Entdecker
„Der Garten ist der Zufahrtsweg zur Natur“. So hat es einst Bundespräsident Richard von Weizsäcker formuliert. Das klingt ein wenig gestelzt, aber es ist klar, was er gemeint hat. Ein Garten, der nicht aus dauergrünen Koniferen und vom Roboter gemähten Rollrasen besteht, ist ein täglicher Glücksbringer: schön anzuschauen und er wird nie langweilig, weil es immer etwas zu entdecken gibt.