Seit einigen Jahren habe ich ein kleines „Moor“ im Garten. Nur maximal 40 Zentimeter tief befindet es sich an einem versteckten Ort, wo einst nur Giersch wucherte. Nun leben dort Wasserpflanzen. Zum Beispiel die Gelbe oder Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus). Früher hat man ihre Wurzeln zum Gerben von Leder verwendet.

Leuchtender Riese

Die Pflanze blüht Mitte Juni und wird mehr als einen Meter hoch. Ihre dekorativen leuchtenden Blüten sind ein toller Blickfang in meinem halbschattigen, sumpfigen Gartenversteck. Pflege braucht die Pflanze nicht, nur ausreichend Wasser, und das hat sie in meinem kleinen Moor. Allerdings neigt sie zur Ausbreitung. Alle paar Jahre steige ich im Herbst mit langen Gummistiefeln ins Wasser und schneide von den Rhizomen Teile ab.

Wasser-Putzer

Für die Wasserqualität ist die Pflanze ein Riesen-Plus, denn sie entzieht dem Wasser Nährstoffe. Winterschutz braucht sie nicht. Auch starke Fröste können ihr nichts anhaben. Das abgetrocknete Laub sollte man im Herbst stehen lassen. Ich nehme ihr allerdings die Samen weg damit sie nicht mein ganzes Moor kapert. Übrigens sind alle Teile der Pflanze giftig, aber ich will sie ja auch nicht essen.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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