Was für eine Farbe! Kaum eine Blüte im Garten erreicht das tiefe, absolute Blau des Steinsamens. Ich gebe zu, die Pflanze hat auch ihre Schattenseiten, denn sie ist übergriffig. Wo sie es mag, bildet sie lange Ranken, die sich bewurzeln und neue Pflänzchen bilden, die sich nicht so einfach wieder entfernen lassen. Dafür wächst der Purpurblaue Steinsame auch dort, wo es sehr trocken ist. In Zeiten, in denen die Sommer heißer werden und es im Frühjahr immer weniger regnet, ist Buglossoides purpurocaeruleum die perfekte Gartenpflanze.

Blauer geht’s nimmer!

Kleine weiße Steinchen

Am besten, man pflanzt sie in Ecken, um die man sich nicht viel kümmern möchte, z. B. unter Büsche oder an einen Hang. Dort hilft sie, den Boden zu befestigen. Der Steinsame blüht April/Mai und wird etwa 30 Zentimeter hoch. Die Blüten sind erst purpurfarben und dann blau. Die Samen sehen aus wie kleine weiße Steinchen, daher der Name.

Gefürchtete Konkurrenz

Vorsicht ist geboten, wenn am Pflanzort für den Steinsamen schon Giersch (Aegopodium podagraria) wächst. Das gefürchtete Dreiblatt durchwurzelt sämtliche Büsche, Bäume und Stauden. Man wird es nie wieder aus dem Garten los. Giersch und Steinsame bilden eine undurchdringliche Wurzelmasse. Bei der durchsetzungsstarken Giersch-Konkurrenz zieht selbst der übergriffige Steinsame den Kürzeren.

 

 

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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