Heute morgen fand ich im Garten drei Eischalen. Der Farbe und der Zeichnung nach könnten sie von einem Sperber (Accipiter nisus) stammen. Der elegante Raubvogel macht regelmäßig Jagd auf unvorsichtige Singvögel und Tauben in unserem Garten. Pfeilschnell schießt er über Rasen und Beete. Wer nicht aufpasst, hat Pech gehabt. Vor drei Tagen muss es ein Amselmännchen erwischt haben. Ein paar grauschwarze Federn auf dem Weg zum Kompost zeugen von dem Überfall.
Starke Frauen
Bei Sperbern sind die Frauen das starke Geschlecht. Sie sind fast doppelt so groß wie die Männchen und erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 80 Zentimetern. Die Flügeloberseite der Greifvögel ist blaugrau, die Unterseite weiß-braun oder beige-braun gebändert, „gesperbert“, wie es im Fachjargon heißt. Sperber legen ihre Eier ab Mitte April. Das spricht dafür, dass der Inhalt dieser Eier Nesträubern zum Opfer fiel.
Glück im Unglück
Ein Sperber-Männchen flog vergangenes Jahr gegen die Scheibe meines Wintergartens. Es überlebte, saß einige Zeit verdattert auf dem Rasen und kam dann noch einmal auf die Terrasse geflogen. Ich hatte den Eindruck, es wollte die Stätte seines Unglücks genau in Augenschein nehmen. Klug ist, wer einen Fehler nicht wiederholt.