In Husum an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste veranstalten sie wegen der Krokusblüte jedes Jahr ein Stadtfest und wählen sogar eine Krokusblütenkönigin. Ich habe die Pracht vor meiner Haustür. Drei Jahrzehnte hat es gedauert, bis die Zwiebelpflanze in meinem Garten so zahlreich blühte, denn die Krokusse haben sich weitestgehend selbst vermehrt.

Im Februar geht es los

Die Samenkapseln von Krokussen Anfang Juni

Das Blütenfest beginnt Ende Februar, mit den verwilderten Krokussen. Sie sind kleiner und hellblau. Dann folgen die dicken weißen und lilafarbenen und danach noch eine Runde gelbe. Gepflanzt wurde die erste Generation wegen der Bienen, damit sie im frühen Frühjahr Nektar und Pollen finden. Dann haben wir sie sich vermehren lassen. Das ist sehr einfach. Man muss nur warten, bis die Saatkapseln sich geöffnet haben, die Körner herausgefallen sind und das Laub der Krokusse vollständig braun ist. So lange darf man nicht  mähen. Sieht nicht so toll aus, aber es ist die einzige Möglichkeit.

Frostkeimer

Die Samenkapseln zeigen sich übrigens weit nach der Blüte. Der Fruchtknoten bildet sich unterirdisch. Der Krokus schiebt dann einen weißen Stängel an die Oberfläche, der beim Reifen der Samen braun wird, bis die Kapsel sich sternförmig öffnet. Eingesammelte Saat müssen Sie im Herbst aussäen. Die Samen brauchen Frost, sonst keimen sie nicht.

Über die Autorin

Susanne Dohrn lebt als Autorin und freie Journalistin in einem alten Garten in Schleswig-Holstein. 2017 erschien ihr Buch „Das Ende der Natur: Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unserer Haustür“ (Ch.Links Verlag, Taschenbuchausgabe 2018 im Herder Verlag), 2019 veröffentlichte sie „Der Boden: Bedrohter Helfer gegen den Klimawandel“ (Ch.Links Verlag). Im November 2020 erhielt das Buch den Salus-Medien-Sonderpreis, mit dem das Unternehmen "herausragende journalistische Beiträge ... zu Gentechnik, Ökologie und Umwelt" auszeichnet.

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