Derzeit kann ich meine Regenwürmer (Lumbricidae) dabei beobachten, wie sie einen Gartenweg aus roten Ziegelsteinen tiefer legen. Dabei hilft ihnen das feuchte, frostfreie Wetter. Uns Menschen lässt es trübsinnig werden. Die Regenwürmer hingegen spornt es an. Wenn sie nicht gerade Blätter in den Boden ziehen (Foto oben), befördern sie auf meiner Terrasse neue Häufchen an die Oberfläche. Mein Regenwurm-Arkadien wird zum Regenwurm-Kackadien.
Der Wahlspruch meiner Großmutter fällt mir wieder ein: „Kleinvieh macht auch Mist.“ Würde ich mich nicht weiter um den Weg kümmern, er wäre in wenigen Jahren mit Regenwurm-Kot bedeckt und von der Erdoberfläche verschwunden. Die Regenwürmer nehmen auch größere Objekte ins Visier. Charles Darwin zufolge haben sie beim Begraben und Verbergen mehrerer römischer und anderer alter Bauwerke in England eine ansehnliche Rolle gespielt. Nachzulesen ist das in seinem Werk über Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer (1881).
In meinem Garten sind die dabei, auch den Rasen zu begraben. Ich nehme es ihnen nicht übel. Wenn der Regen irgendwann aufhört und der Boden trocken wird, erlahmt auch der Fleiß der Regenwürmer – wenn ihnen der Maulwurf (Talpa europaea) nicht schon vorher den Garaus gemacht hat.