Es gibt Pflanzen, die fangen erst an zu blühen, wenn die Tage wieder kürzer werden. Dazu gehört die Topinambur (Helianthus tuberosus). An diesem Wochenende hat die erste Knospe sich geöffnet. Als sogenannte Kurztagspflanze blüht Topinambur erst, wenn für gut zwei Wochen die Tageslänge bei unter 13 Stunden liegt. Gerade um diese Jahreszeit im Garten finde ich: besser spät als zu früh. Schließlich machen sich ab Ende Juli die Blütenpflanzen rar.
Die Sonnenblume, die nach dem indigenen Volkes der Tupinamba in den USA benannt ist, blüht bis zum Frost. In schlechten Zeiten wurde die mehrjährige Staude als Kartoffelersatz angebaut. Inzwischen gilt sie mancherorts als Neophyt, weil sie in der Natur heimische Pflanzen verdrängen kann.
Topinambur verbreitet sich über Wurzelausläufer. Im Garten neigt sie dazu, andere Blumenbeete zu erobern, sofern sie sonnig sind. Dann muss man die Ausläufer ausrupfen. Andererseits gibt es kaum eine Gartenpflanze, die im Spätsommer so zuverlässig blüht und sich zudem wochenlang in der Vase hält. Ich freue mich, dass ich sie im Garten habe. Meine Sorte hat nur sehr kleine Knollen. So bin ich nicht in Versuchung, sie aufzuessen.