Pflanzen kriegen keinen lebendigen Nachwuchs. Sie bilden Samen, aus denen neue Pflanzen heranwachsen. Der Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum) ist eine Ausnahme. Er bildet vor allem Brutzwiebeln. Schlangenlauch wächst wild auf feuchten Wiesen. In meinem Garten will er nicht so recht. Vielleicht ist ihm der Standort zu trocken. Ein paar Pflanzen sind mir treu geblieben. Die Blüten haben gerade wieder ihre Zipfelmützchen abgelegt, mit denen sie ihre Kinderstube beim Heranwachsen schützen, und angefangen für Nachwuchs zu sorgen.
Die Blütendolde trägt zwar Blüten, erkennbar an den Blütenstielen, aber es sind nur wenige. Stattdessen bildet die Pflanze im Blütenstand viele rotbraune Brutzwiebeln, sogenannte Bulbillen. Genetisch sind die kleinen Brutzwiebeln identisch mit der Mutterpflanze. Es ist also quasi eine Lebendgeburt, eine Viviparie. Da der Nachwuchs keinen Vater hat, nennen Biologen das Pseudoviviparie. Die kleinen Bulbillen kann man aufessen oder einpflanzen, am liebsten dort wo es feucht ist. Ich werde es versuchen.