Gäbe es einen Wettbewerb um die Blüte mit dem blauesten Blau, hätte der Purpurblaue Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) gute Chancen auf den ersten Preis. Als heimische Pflanze ist er eher selten. In Gärten findet man ihn häufiger, und wer ihn hat, wird ihn so leicht nicht wieder los. Jede Pflanze bildet bogige Ausläufer, mit denen sie im Garten neues Terrain erobert. Aus einer werden drei, aus drei werden zehn, aus zehn werden 35 usw. Dabei ist es den Ausläufern der etwa 30 Zentimeter hohen Pflanze egal, ob dort schon etwas anderes wächst. Irgendwo finden ihre Ranken mit Sicherheit ein Stück Boden, wo sie neue Wurzeln und eine neue Pflanze bilden kann.
Die Bodenverhältnisse sind diesem robusten Gewächs ziemlich egal. Hauptsache es wird nicht zu nass. Meine haben unseren sehr regenreichen Winter allerdings gut überstanden. Nun lugen seine leuchtenden Augen an vielen Stellen hervor, auch dort, wo der Purpurblaue Steinsame nie gepflanzt wurde. Diese Pflanze ist definitiv nichts für einen ordentlichen Garten. Wer es hingegen ein bisschen wild und durcheinander mag, wird sie lieben. Woher sie ihren Namen hat, zeigt sich erst im Herbst. Dann sitzen an den langen mittlerweile blattlosen Ranken kleine weiße „Steinchen“, die Samen.